Herzlich Einladung zu einem kleinen Rundgang durch unsere schöne Alte Nikolaikirche.
Es gibt viel zu entdecken und interessante Dinge zu erfahren.

Begleiten Sie uns auf 5 Stationen durch die Kirche:

– von der Nordwestecke ausgehend –

Die beiden dreijochigen Schiffe sind mit quadratischen und oblongen Kreuzgewölben überdeckt.
Der mittlere Schlussstein ist mit der Bischofsfigur des Hlg. Nikolaus geschmückt. Nikolaus von Myra (+350) wurde als Patron der Kranken und Helfer der Armen verehrt, er galt auch als Bewahrer vor den Gefahren des Wassers.
Er sollte womöglich gegen die häufigen Hochwasser des Mains schützen.

Eine breite Nische in der Westwand wurde während der Renovierungsarbeiten freigelegt. Die Gemeinde nutzt sie für ihre Wandzeitung, um aktuelle Themen aus evangelischer Sicht aufzugreifen.

Kinderecke, Wandzeitung, Pilgerstation

Die Grabdenkmäler Siegfrieds zum Paradeis (+1386) und seiner zweiten Frau Katharina zum Wedel (+1378) wurden Anfang des 15. Jhdts. für die Hospitalkirche zum Hlg. Geist geschaffen und nach deren Abbruch 1840 in die benachbarte Nikolaikirche versetzt.

Siegfried zum Paradeis hat sich um die Stadt besonders dadurch verdient gemacht, dass er das Schultheißenamt aus der Verpfändung an auswärtige Adelige löste. Ihm dankt Frankfurt den Stadtwald.
Sein Spruchband: O miser(ic)ordia (domi)ni miserere mei (O Barmherzigkeit des Herrn, erbarme dich meiner).

Andere Grabsteine gehören zu Gräbern von Persönlichkeiten, die in der Nikolaikirche bestattet sind, u. a. dem Senior des Predigerministeriums, Dr. Pritius (1662-1732).

Grabstein an der Wand der Alten Nikolaikirche

Die aus rotem Sandstein gearbeitete Figur an der Ostwand zeigt eine Kopie (1985) des um 1370 durch Dombaumeister Madern Gerthener oder seine Schule für die Hospitalkirche entstandenen Originals (heute Histor. Museum) des Christus als Schmerzensmann.

Ins Gedächtnis kommt das biblische Wort:

Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen… er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen

(Jes. 53,4-5).
Schmerzensmann

Die Farbfenster wie die Chorfenster stammen von Lina von Schauroth (1874-1970), einer Frankfurter Künstlerin aus der Baumeisterfamilie Holzmann.
Die vier Farbfenster wurden in den 1930er Jahren für die Privatkapelle der Familie von Weinberg in Frankfurt-Niederrad geschaffen, während des Krieges im Dom zu Limburg gelagert und 1951 in die Alte Nikolaikirche eingebaut.
Im selben Jahr entstanden die Chorfenster, die die vier Evangelisten natürlich wie symbolisch (vgl. Off. 4,6-8) darstellen

Chorraum mit Altar (Karfreitag)

Der Chor ist mit dem Schiff durch einen spitzbogigen Triumphbogen von rechteckigem Querschnitt ohne Profil verbunden. Die beiden Schlusssteine sind konvex gestaltet und mit Weinlaub und Trauben bzw. Rosenblättern und -blühten bedeckt.

Die Schwalbennestorgel wurde von der Firma Oberlinger, Windesheim, in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Orgelsachverständigen Prof. Dr. Menger gebaut (1992). In allen Teilen aus Spessarteiche gebaut, umfasst sie u. a. 23 Register, 1598 Pfeifen und 25 Glockenschalen und eine Vogelstimme.

Die Treppe ins Untergeschoss führt zu Nebenräumen.

Kirchenschiff mit Orgel