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19.06.2022
Flüchtlingstag 2022:
Beim Namen nennen – über 48 000 Opfer der Festung Europa
Sonntag, 19.6.2022, ab 11.15 Uhr und Montag, 20.6.2022 ab 11.15 Uhr
Alte Nikolaikirche, Römerberg, Frankfurt
Der Krieg in der Ukraine führt uns erneut vor Augen, wie dramatisch und schlimm es ist, wenn Menschen flüchten müssen. Niemand flüchtet gern – auch nicht von anderen Kriegsschauplätzen und Konfliktregionen, zum Beispiel in Afghanistan, Syrien oder Eritrea.
Seit 1993 sind mehr als 48 000 Menschen beim Versuch, nach Europa zu flüchten, gestorben. Die meisten sind im Mittelmeer ertrunken. Männer, Frauen, Jugendliche, Kinder, Babys. Für die meisten Flüchtlinge ist Europa eine Festung. An den europäischen Außengrenzen leben aktuell hunderttausende Menschen in erbärmlichen Verhältnissen und Lagern. Das ist traurig und bleibt ein Skandal.
Wir lesen am Sonntag, 19. und Montag, 20. Juni (Weltflüchtlingstag), beginnend mit einer Andacht um 11.15 Uhr in der Alten Nikolaikirche, die Namen der Verstorbenen und nennen die Umstände ihres Todes. Immer zur vollen Stunde gibt es Stille, Gebet oder Musik.
Diese Aktion wird in vielen Städten in der Schweiz und in Deutschland gleichzeitig durchgeführt.
Wer sich an der Lesung beteiligen möchte (jeweils ca. 25 Minuten), trage sich bitte mit der eigenen Mailadresse in die vorbereitete Liste unter ChurchEvent ein. Es gibt 16 Schichten zu je 25 Minuten. Wer eingetragen ist, erhält die Textdatei, die von der NGO „United“ aus Amsterdam akribisch recherchiert und von Freiwilligen aus Bern aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt wurde.
Bitte seid etwa zehn Minuten vor Eurem Termin in der Kirche für letzte Infos.
Ich danke jetzt schon allen sehr herzlich, die mitmachen!
Andrea Braunberger-Myers, Pfarrerin
Alte Nikolaikirche, Frankfurt